7 Gemeinde Mitleid, doch haben sie auch Verständnis für Ihr persönliches Leid. Ihnen aber steht nun eine erste Belastung bevor. Für die Unterstützung durch das Sozialamt müssen Sie Formulare ausfüllen und alle Ihre Unterlagen vorlegen. Sie haben über Ihre finanziellen Verhältnisse bis auf den letzten Rappen Auskunft zu geben. Alle Unterlagen sind vorzulegen und Fragen zumGrund der Notsituation haben Sie offen zu beantworten. Nun erfolgt für Sie das mühsame Zusammenstellen aller Unterlagen. Vielleicht verfügen Sie nicht mehr über den Mietvertrag und die Briefe für Mietzinsänderungen haben Sie schon mit dem Altpapier entsorgt. Die Krankenkassenpolice befindet sich noch im Couvert, denn die Prämienrechnungen haben Sie längst nicht mehr bezahlt. Ihr Bankkonto steht imMinus und wo sich das Freizügigkeitskapital der Pensionskasse befindet, ist Ihnen nicht bekannt. Nachdem Sie die Unterlagen vervollständigt und das Antragsformular ausgefüllt und unterschrieben haben, liegt da noch dasMerkblatt «SoWatch» zur Unterschrift vor. Mit diesem Merkblatt informiert Sie das Sozialamt über den möglichen Einsatz von Sozialinspektoren. Diese werden beispielsweise für einen Augenschein in Ihrer Wohnung eingesetzt. Die Informationen über Ihr Wohnverhalten bietet oft Aufschluss für eine gut fundierte Zielsetzung zwischen Ihnen und den Mitarbeitenden im Sozialamt. Die Sozialinspektoren übernehmen aber auch Abklärungen bei Verdacht auf Missbrauch. Obwohl Sie sich nicht unter einem Generalverdacht auf Missbrauch befinden, werden Ihre Aussagen und Unterlagen kritisch hinterfragt. Bestätigen sich Ihre Aussagen undweisen die Unterlagen die notwendige Vollständigkeit aus, entsteht das nötige Vertrauensverhältnis für einen guten Verlauf in der Sozialhilfe. Aber wenn Sie das Hilfssystem zumeigenen Vorteil ausnützen und so die öffentlichen Finanzenmissbrauchen oder die Sozialhilfe gar betrügen, können die Sozialinspektoren begründeten Hinweisen nachgehen. Erhärten sich die Hinweise, werden Sie durch speziell ausgebildete Detektive überführt. Das Sozialamt stellt in jedem Fall Strafantrag, was aufgrund der Sozialhilfegesetzgebung des Kantons Zürich schnell und einfach abgewickelt werden kann.
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